Eine Nacht bei Sturm und Regen
Von Freitag 26. auf Samstag 27. August verbrachten 17
Jugendliche die Nacht in Kartonhäusern auf dem Kirchenplatz
Oberentfelden.
Der Sommer 2022 war einer der trockensten Sommer seit
Messbeginn. So haben sich alle auf den Regen gefreut: Die Menschen,
insbesondere Bauern, Tiere und Pflanzen. Alle? Nein, die 17
Teilnehmenden beim Projekt „Nacht ohne Dach“ hätten auch noch eine
weitere Nacht ohne Regen verbringen wollen.
So sollte es aber nicht sein. Bei trockenem Wetter bauten die Jugendlichen eine kleine Stadt aus Kartonhäusern und richteten diese als ihr Nachtlager ein. Als die Teenager sich danach auf eine Tour durch das Dorf begaben, entleerten sich die ersten Wolken. So wurden die Kartonunterkünfte zum ersten Mal nass. Wieder zurück auf dem Kirchenplatz machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Reparatur ihrer Nachtlager. Einige tauschten nasse Kartonschachteln gegen trockene aus, andere zügelten ihre Häuser gar unter das Vordach.
Nun schien der Regen vorbei zu sein und so begaben sich alle nach und nach in ihre Schlafsäcke. Doch der Regen war noch nicht vorüber. Es regnete in Strömen und die Kartonschlafunterlagen begannen Wasser vom Boden aufzuziehen. Das war des Guten zu viel und zwang uns dazu, unseren Schlaf im Kirchgemeindehaus fortzusetzen.
Was ist „Nacht ohne Dach“? Dies ist ein Projekt von Tearfund. Jugendliche aus der ganzen Schweiz tauschen für eine Nacht das warme Bett gegen einen Karton als Schlafunterlage. Auf diese Art werden die Teenager für die Verhältnisse sensibilisiert, in welchen Gleichaltrige in anderen Ländern aufwachsen müssen. In einem Gottesdienst werden die Erlebnisse aufgenommen und mit einer Spendensammelaktion ergibt sich die Möglichkeit, sich mit diesen Jugendlichen zu solidarisieren. In diesem Jahr haben wir Spenden für ein Lehrlingsprojekt in Peru gesammelt. Mehr Informationen finden Sie auf www.nachtohnedach.ch.
Raphael Moser